Die süsse Vielfalt 1: Honigarten

  1. Blütenhonig: Blütenhonig ist die wohl bekannteste und verbreitetste Honigart. Er stammt von den Nektarquellen von Blütenpflanzen wie Löwenzahn, Raps, Obstblüten, Klee, verschiedenen bekannten Kräutern bis hin zu Lavendel und vielen anderen auch im Sommer blühenden Pflanzen. Je nach Blütenart variiert der Geschmack von mild und delikat bis kräftig und würzig. Die Farbe reicht von gelblich klar, über weisslich opaque, hellgold bis zu bernsteinfarben, abhängig von den lokal vorhandenen dominanten Nektarquellen. Die Sortenreinheit eines Blütenhonigs ist unabdingbar eng mit Dominanz einer Hauptnektarquelle einer Region verknüpft, in welcher er geerntet wurde. Honige, welche nicht einer einzelnen dominanten Nektarquelle zugeschrieben werden können, sind durch ihren universellen Nektar-/Restpollenmix in der Regel der Blütenvielfalt einer definierten Region zuzuschreiben. So können Pollenanalysen darüber Aufschluss geben, wo ein Honig geerntet worden sein könnte. Klassische Schweizer Blütenhonige, welche nördlich der Alpen geerntet werden, sind in der Regel kristallin und stellen eine variable Mischung aus Löwenzahn-, Raps- und Obstblütennektar dar. Je mehr Raps der Honig enthält, desto fester und weisslicher ist er. Ist er dahingegen fest und sonnengelb, desto mehr Löwenzahn ist in ihm enthalten. Da eine Sortenkennzeichnung in der Schweiz eher sehr selten möglich ist, werden diese Honige mit der allgemeinen Sachbezeichnung "Blütenhonig" verkauft. Es gibt zudem einzelne Jahre in denen sich noch während der Frühjahrsblütenhonigernte Blatt- und Waldhonignektarquellen entwickeln, sodass der Frühjahrsblütenhonig eine bräunliche Färbung enthält. Bei einem zu hohen Anteil von Waldhonig im Frühjahrshonig kann es passieren, dass sich später der Anteil an Waldhonig flüssig im Glas oberhalb des festen Blütenhoniganteils absetzt, was nicht so schön ist, aber keinen Qualitätsmangel darstellt.

  2. Wald- und Blatthonig: Wald- und Blatthonig besteht aus Honigtau, einer klebrigen Substanz, die von Blattläusen auf Bäumen produziert wird. Die Bienen sammeln ihn von Blättläusen auf Weisstannen und anderen Nadelbäumen als auch von Blattläusen auf Laubbäumen. Wobei der als "Waldhonig" bezeichnete Honig von Läusen auf Nadelbäumen stammt und deutlich harziger schmeckt, als der Blatthonig von Läusen, welche auf Laubbäumen unterwegs sind. Der Honigtau verleiht diesen Honigen einen intensiven Geschmack und eine dunklere Farbe im Vergleich zu Blütenhonig. Waldhonig ist oft reich an Mineralien und hat eine leicht harzige Note. Im Vergleich zum Blütenhonig bleibt er auch etwas länger flüssig. In der Schweiz kann Waldhonig nur selten gekennzeichnet werden, da dieser analog zum Blütenhonig häufig weitere Bestandteile, wie Klee-, Linden- oder andere Sommerblütennektare enthält. Daher werden diese Honige häufig einfach nach der Erntezeit als "Sommerhonig" gekennzeichnet.